Eine Reise durch die Zeit
Ein Rückblick von Meino Heuer auf die
50-jährige Geschichte des Angelsportvereins Hage e.V.
Vorwort
50
Jahre
Angeln
in
Hage,
das
war
Anlass
genug,
am
11.
Mai
2012
im
Friesischen
Hof
(ehemals
Martini)
im
Beisein
vieler
Gäste
aus
Politik,
Gesellschaft
und
von
den
benachbarten
Vereinen
um
auf
die
Geschichte
des
Vereins
zurückzublicken
und
die
Ereignisse
rund
um
den
Angelsport
in
Hage
Revue
passieren
zu
lassen.
Dabei
ging
es
nicht
nur
um
das
Angeln
als
solches,
sondern
vielmehr
auch
um
den
Wandel
der
Zeit,
den
die
Angelei
in
Hage
durchlebte,
die
geselligen
Zusammenkünfte,
die
das
Vereinsleben
ausmachen
und
dabei
eine
wichtige
soziale Komponente in der Gesellschaft darstellen, und natürlich um die Personen die Anteil daran hatten.
Der
nachfolgende
Text
ist
der
Wortlaut
des
Vortrages
von
Meino
Heuer,
der
30
Jahre
lang
als
Schriftführer
und
Pressewart im Verein tätig war und heute noch als Ehrenrat und Archivar dem Verein verbunden ist.
Vom Kochtopffischer zum Hobbyangler
Nun
lassen
Sie
uns
die
Reise
durch
die
Zeit
beginnen.
Blicken
wir
zunächst
auf
die
Umstände,
warum
es
überhaupt
einen
Angelsportverein
in
Hage
gibt.
Die
Gemeinde
Hage
hatte
sich
seinerzeit
die
Fischereirechte
für
das
Hager
Tief
eintragen
lassen
und
dies
war
Anlass
genug,
dass
sich
der
ehemalige
Gemeindedirektor
Udo
Bakker
und
Bürgermeister
Gerhard
Bolt
für
die
Gründung
eines
Vereins
in
Hage
einsetzten.
In
Hage
gab
es
Angelbegeisterte
genug,
die
Nachkriegsjahre
waren
vorbei
und
es
ging
aufwärts,
nicht
nur
in
Deutschland
sondern
auch
in
Hage.
Die
Angler
wandelten
sich
von
Kochtopffischern
zu
Hobbyanglern.
Dennoch
war
es
in
der
Anfangsjahren
noch
selbstverständlich
Reusen
auszulegen
oder
mit
dem
Netz
zu
fischen.
Darüber
schütteln
wir
heute
den
Kopf,
aber
in
der
damaligen
Zeit
war
die
Wandlung
zur
Naturverbundenheit
und
Fairness
gegenüber
der
Kreatur noch nicht vollzogen.
Die Gründung
Am
11.
Mai
1962
traf
man
sich
zur
Gründungsversammlung
in
der
Gaststätte
Stoll
an
der
Hager
Hauptstraße.
Hermann
Terveen,
der
leider
vor
einigen
Wochen
verstorben
ist,
wurde
seinerzeit
zum
Vorsitzenden
gewählt.
In
seiner
unvergleichlichen
Art
hätte
er
uns
sicher
heute
gerne
noch
einige
Geschichten
aus
den
Anfangsjahren
zum
Besten
gegeben.
Das
Vereinsleben
in
den
ersten
Jahren
war
schwierig,
man
hatte
nur
das
Hager
Tief
und
dort
gab
es
durch
einen
harten
Winter
ein
Fischsterben,
der
Kanal
wurde
zudem
ausgebaggert
und
erst
1964
hatte
man
wieder
die
Möglichkeit
ungehindert
zu
angeln.
Zwischenzeitlich
war
die
Zahl
der
Mitglieder
auf
38
angestiegen,
das
arg
gebeutelte
Hager
Tief
musste
neu
besetzt
werden
und
der
halbe
Kassenbestand
wurde
für
Fischbesatz ausgegeben.
Es
war
ein
Anfang
mit
Hindernissen.
Aber
dafür
kam
die
Geselligkeit
in
diesen
Jahren
nicht
zu
kurz.
Es
waren
nur
knapp 40 Mitglieder, aber alle kannten sich persönlich, heute bei 700 Mitgliedern ist das unvorstellbar.
Unruhe im Verein
Im
Jahre
1966
kam
durch
die
Diskussion
über
einen
Beitritt
zum
Bezirksfischereiverband
für
Ostfriesland
(BVO)
Unruhe
in
den
Verein.
Zwei
Jahre
dauerte
die
Diskussion
und
1968,
es
hatte
schon
Vorgespräche
mit
Johann
die
Haan
dem
Vorsitzenden
des
BVO
gegeben,
kam
die
finale
Entscheidung.
Die
Gemeinde
Hage
sagt
NEIN
zur
Pachtübernahme
des
Hager
Tiefes
durch
den
BVO
und
die
unklare
Situation
schwelte
dann
noch
bis
zur
Jahreshauptversammlung
im
Jahre
1969.
Der
zwischenzeitlich
zurückgetretene
und
durch
Dr.
Justinus
Walther
abgelöste
ehemalige
Vorsitzende
Hermann
Terveen
sprang
noch
einmal
in
die
Bresche,
und
seine
Rede
gegen
den
sogenannten
„Anschluss“
brachte
die
Wende
und
die
Abstimmung
fiel
zu
Gunsten
der
Eigenständigkeit
aus.
Der
Vorstand
des
Vereins
trat
anschließend
zurück
und
Johann
Erdwiens
wurde
neuer
Vorsitzender,
Stellvertreter
wurde Heinz Pöppel.
Es geht aufwärts
Es
regte
sich
was
im
Verein.
Mit
Rückenwind
ging
es
weiter
aufwärts.
Neue
Gewässer
wie
z.B.
ein
Kanalstück
in
Roggenstede
oder
eine
Baggerkuhle
in
Schweindorf
kamen
hinzu.
Die
Mitgliederzahl
stieg
und
die
Denkweise
vom
schon
erwähnten
Kochtopffischer
zum
Heger
und
Pfleger
der
Gewässer
und
der
Natur
wandelte
sich.
Der
Verein
hatte
1971
genau
100
Mitglieder
und
die
Fischerei
mit
Reusen
und
Netzen
war
für
immer
vorbei.
Auch
fand
sich
der
angelbegeisterte
Nachwuchs
ein
und
eine
neugegründete
Jugendgruppe
unter
der
Leitung
von
Fritz
Friedrichs
belebte
die
Vereinsarbeit.
Der
Vorstand
bestand
jetzt
aus
dem
Vorsitzenden
Heinz
Pöppel
und
seinem
Stellvertreter
Werner
Krause.
Die
Pachtung
des
Kiessees
am
Ferienpark
Berum
war
1972
ein
Meilenstein
in
der
Geschichte
des
Angelsportvereins
Hage.
Das
im
Wesentlichen
noch
fischleere
8
ha
große
Gewässer
wurde
zum
Dreh- und Angelpunkt des Vereinslebens.
Es
entwickelten
sich
Aktivitäten,
die
die
nächsten
drei
Jahre
bis
zur
Freigabe
im
Jahre
1975
ausfüllten.
Das
benachbarte
Außenbecken
des
Schwimmbades
Waldbad
Berumbur
wurde
gepachtet
und
als
Aufzuchtbecken
für
Forellen
umfunktioniert.
Das
Anglerherz
ging
bei
den
heranwachsenden
und
bei
der
Fütterung
hochspringenden
Forellen
auf.
Es
war
eine
riesige
Begeisterung
im
Verein
und
im
Kiessee
selbst
wuchsen
große
Karpfen
heran,
die
sich
vom
Ufer
aus
gerne
füttern
ließen.
Die
Erwartungshaltung
der
Vereinsmitglieder
war
groß,
es
war
eine
riesige
Euphorie
spürbar
endlich
die
Rute
in
den
immer
noch
für
Angler
gesperrten
Kiessee
auswerfen
zu
dürfen.
Und
dann
war
es
so
weit:
95
Angler
trafen
sich
am
10.
August
1975
zur
Freigabe
des
Kiessees.
Ein
16jähriger
aus
Berumbur,
der
vor
Aufregung
bereits
eine
schlaflose
Nacht
hinter
sich
hatte,
machte
an
diesem
Tag
den
Fang
seines
bisherigen
Lebens.
Ein
elf
Pfund
schwerer
Karpfen
zappelte
an
seinem
Haken
und
die
staunenden
Blicke
der
Mitangler
und
Passanten
kann
ein
Petrijünger
nicht
oft
in
seinem
Anglerleben
genießen.
Mit
dem
Tag
des
Eröffnungsangelns
waren
die
Fische
jedoch
nicht
mehr
so
zutraulich.
Angesichts
der
bösen
Überraschung,
dass
sich
jetzt
auch
Haken
im
Futter
befinden
konnten,
ließen
sich
die
Fische
vom
Tage
der
Freigabe
an
nicht
mehr
füttern
und
die
scheuen
Forellen
waren
auch
nicht
mehr
gesehen.
Wie
man
aus
diesen
Schilderungen
merken
kann,
war
es
eine
besondere
Zeit
und
alle,
die
dabei
waren,
denken
gerne
daran
zurück.
Der
16jährige
aus
Berumbur war ich übrigens selber und dieses tolle Ereignis werde ich nie vergessen!
Mitgliedschaft im Verband
Ein
wichtiger
Meilenstein
war
1976
die
Aufnahme
des
Angelsportvereins
Hage
in
den
Landesfischereiverband
Weser-Ems.
Es
gab
Widerstände
aus
Richtung
Emden,
aber
die
Fürsprache
der
benachbarten
Vereine
Esens
und
Jever führte letztlich zur Aufnahme in den Verband.
Es
waren
sehr
emotionale
70er
Jahre.
Man
baute
gemeinsam
viel
auf,
feierte
zusammen,
konnte
sich
aber
auch
streiten und natürlich auch wieder vertragen. Das alles zeigt jedoch: Man war mit Herzblut und Einsatzwillen dabei.
1977
gab
es
einen
Wechsel
an
der
Spitze
des
Vereins
und
Werner
Krause
wurde
Nachfolger
von
Heinz
Pöppel.
Erstmals
gab
es
in
den
Jahren
zehn
amtlich
verpflichtete
Fischereiaufseher
und
1978
wurde
der
Verein
eine
nach
dem niedersächsischen Fischereigesetz anerkannte Sportfischervereinigung.
Angeln ist Sport für die Seele
Sportfischer,
was
ist
das
überhaupt
und
was
ist
der
Sport
am
Fischen?
Diese
Frage
stellt
sich
der
Boßler
und
Fußballspieler.
Aber
in
diesem
Fall
steht
Sport
nicht
für
Laufen,
Springen
oder
Tore
schießen.
Der
Begriff
Sport
steht
für
Fairness
gegenüber
der
Kreatur,
für
Naturverbundenheit
und
für
die
Hege
und
Pflege
der
Gewässer.
Zusammenfassend kann man auch sagen: Angeln ist Sport für die Seele.
1979
waren
es
schon
über
300
Mitglieder,
die
sich
in
Hage
für
dieses
Hobby
begeistern
konnten.
Der
Verein
öffnete
sich
und
jeder
unbescholtene
Bürger,
so
hieß
es
in
der
Satzung,
konnte
jetzt
Mitglied
werden.
Vorher
war
die Mitgliedschaft den Bürgern der Samtgemeinde Hage vorbehalten.
In
allen
Belangen
ging
es
im
Angelsportverein
Hage
aufwärts.
Nicht
nur
die
Mitgliederzahl
stieg,
auch
die
Gewässer
nahmen
zu
und
Angelteiche
in
Osteel
und
Nenndorf
und
auch
Kanalstrecken
im
Bereich
der
Sielacht
Dornum
kamen
hinzu.
Auch
im
Bereich
Westerholt
stieg
die
Mitgliederzahl
und
der
Wunsch
nach
einer
„Filiale“
tat
sich
auf.
Am
20.
Februar
1980
wurde
in
der
Feldschänke
in
Nenndorf
die
Ortsgruppe
Holtriem
ins
Leben
gerufen
und
Günther
und
Siegfried
Garen
wurden
die
ersten
Obmänner.
Die
sehr
aktive
Jugendgruppe
beteiligte
sich
am
Verbandsfischen,
pflanzte
Bäume
und
bastelte
Nistkästen.
Die
Aktivitäten
wurden
vielschichtig
und
aus
einem
reinen
Angelverein
wurde
in
Riesenschritten
auch
ein
Natur-
und
Umweltschutzverein.
Im
Jahre
1981
erwarb
der
Verein
ein
2,2
ha
großes
Wassergrundstück
mit
herrlichem
Baumbestand
am
Hofweg
in
Westerende,
ein
weiterer
Meilenstein in der Geschichte.
Tanz und Tombola
Die
umfangreichen
Aktivitäten
des
Vereins
erforderten
einen
festen
Anlaufpunkt
mit
Materiallager
und
so
stellte
1982
die
Gemeinde
Hage
ein
Grundstück
an
der
Halbemonder
Straße
zur
Verfügung.
Dort
wurde
eine
Wellblechgarage
aufgestellt
und
ein
Räucherplatz
eingerichtet.
Fortan
wurden
dort
nun
die
vielen
Behälter
für
den
Fischbesatz
und
die
Räuchertonnen
gelagert.
Die
Räucheraktivitäten
des
Angelsportvereins
Hage
waren
stets
ein
Attraktion
und
das
alljährliche
Aalessen
mit
Tanz
und
Tombola
war
eine
beliebte
Festveranstaltung,
ebenso
wie
das Kiesseefest oder die Teilnahme am Ortsfest in Hage.
Ein schuldenfreier Verein
Besonders
stolz
konnte
man
in
Hage
das
Jubiläumsjahr
1987
feiern.
Trotz
vieler
gekaufter
Gewässer
und
hoher
Ausgaben für Pachten, Fischbesatz und Gewässerschutz war der Verein schuldenfrei.
Die
Vereinsarbeit
drehte
sich
nunmehr
wie
selbstverständlich
auch
um
Aktivitäten,
bei
denen
es
zumindest
nicht
direkt
um
das
Fangen
von
Fischen
ging.
Auf
dem
vereinseigenen
Areal
in
Osteel
wurde
ein
Feuchtbiotop
angelegt
und 1.000 Wildschutzgehölze gepflanzt. 1987 war die Mitgliederzahl bereits auf 650 angestiegen.
Die
alljährlichen
Lehrgänge
zur
Fischerprüfung
waren
stets
gut
besucht.
Der
Einsatz
für
Umwelt-
und
Natur
entging auch dem Landkreis nicht und so erhielt der Angelsportverein Hage den Umweltpreis 1989.
Die
stetig
steigenden
Mitgliederzahlen
erforderten
eine
Umstellung
der
Verwaltung.
Die
bislang
komplett
von
Hand
erledigte
Kassenführung
wurde
vom
damaligen
Schatzmeister
Heinz
Stegemann
im
Jahre
1990
auf
EDV
umgestellt.
Mit
den
Vereinsgewässern
ging
es
weiter
voran
und
dem
Erwerb
des
Angelsees
am
Ekeler
Weg
in
Norden
folgte
bald
der
Kauf
des
Angelteichs
an
der
Mühle
in
Nenndorf
und
der
Erwerb
eines
weiteren
Teiches
am
Hofweg
in
Westerende.
Das
klingt
nach
maßloser
Überschuldung,
war
es
aber
nicht.
Dank
des
umsichtigen
Umganges
mit
dem
Vereinsvermögen
durch
die
Kassenwarte
Heinz
Stegemann
und
seinem
Vorgänger
Siebo
Grensemann
konnten
die
Kaufsummen
größtenteils
aus
Eigenmitteln
bezahlt
werden.
Nicht
verschwiegen
werden
sollen
dabei
die
Zuschüsse
der
Gemeinde.
Viele
Gewässer
erforderten
jedoch
nicht
nur
umfangreiche
Pflege
sondern
auch
Besatz.
1992
betrugen
die
Ausgaben
für
Fischbesatz
bereits
12.000
Mark.
Dabei
setzte
man
nicht
nur
auf
gängige
Fangfische
wie
Aal,
Hecht,
Zander,
Karpfen
und
Schleien,
es
wurde
auch
an
ehemals
heimische
Fische
wie
Bitterlinge,
Moderlieschen
und
Elritzen
gedacht.
Ergänzend
sei
dazu
gesagt:
Diese
Fischarten
eignen
sich nicht zum Angeln, da es sich um Kleinfische handelt, die zur Artenvielfalt in den Gewässern beitragen.
Natur- und Umweltschutz
Im
Jahre
1993
wurde
dann
auch
die
Satzung
den
Aktivitäten
angepasst.
Der
Zweck
des
Vereins
wurde
um
den
Bereich
Natur-
und
Umweltschutz
erweitert.
Ungebrochen
war
der
Mitgliederzuwachs
und
Niko
Linnemann
aus
Hage wurde das 1.000 Mitglied, 200 davon waren Jugendliche.
Schleichend
ging
wieder
eine
Wandlung
durch
den
Verein.
Jetzt
aber
im
negativen
Sinne.
Die
Teilnehmerzahlen
an
den
Vereinsangeln
gingen
zurück
und
auch
die
Mitarbeit
im
Verein
ließ
langsam
zu
wünschen
übrig.
Dieses
Schicksal
teilte
der
Angelsportverein
Hage
allerdings
auch
mit
anderen
Vereinen.
Selbst
die
sonst
so
gut
besuchten Festveranstaltungen litten unter Gästemangel und teilweise wurden Veranstaltungen ganz abgesagt.
Naturlehrpfad Heidemanns Kuhle
Im
Jahre
1998
bahnte
sich
ein
weiterer
Höhepunkt
in
der
Geschichte
des
Angelsportvereins
Hage
an.
Zunächst
ging
es
nur
um
den
Erwerb
von
Heidemann
Kuhle,
einer
kleinen
Kuhle
in
Berumbur,
die
unter
Anglern
als
Aalgewässer
bekannt
war.
Leider
war
das
Gewässer
in
einem
trostlosen
Zustand.
Meterhoher
Bewuchs,
Strauchwerk
abgebrochene
Kanten,
Ziegenställe
usw.
Wer
nicht
dabei
war,
dem
kann
man
dieses
Bild
nicht
vermitteln.
Nun
galt
es
in
die
Hände
zu
spucken
und
kräftig
aufzuräumen.
Aber
zunächst
musste
ein
Konzept
her.
Durch
die
direkte
Lage
am
Ferienpark
Ostfriesland
setzte
sich
die
Idee
durch,
nicht
nur
ein
Angelgewässer
zu
schaffen,
sondern
auch
einen
Rundweg
mit
Naturlehrpfad.
Es
war,
wie
sich
nach
Fertigstellung
der
Maßnahme
herausstellte,
ein
Riesenaufwand
und
insgesamt
wurden
120.000
DM
investiert.
Dieser
Betrag
ließ
sich
vom
Verein
nicht
allein
stemmen.
Das
Gesamtkonzept
überzeugte
und
Bingo
Lotto
bewilligte
einen
Zuschuss
von
20.000
DM.
Nicht
unerwähnt
bleiben
soll
das
auch
die
Gemeinde
und
der
Landkreis
dieses
Projekt
großzügig
unterstützten.
Zur
Einweihung
war
ein
Kamerateam
von
Bingo
Lotto
vor
Ort
und
konnte
sich
von
dem
gelungenen
Gesamtbild
mit
Rundweg,
Insektenhotel,
Steilkante,
Trockenhecke
und
vielen
Schautafeln
überzeugen.
Der
Fernsehbeitrag
von
Moderatorin
Katrin
Krebs
machte
den
Naturlehrpfad
Heidemann
Kuhle
überregional
bekannt
und war eine schöne Anerkennung für die Naturschutzbemühungen der Hager Angler.
Im
Jahre
2000
erreichte
die
Mitgliederzahl
des
Hager
Angelvereins
mit
1.100
Anglern
einen
neuen
Höchststand.
Der
Verein
bewirtschaftete
mittlerweile
50
Hektar
eigene
und
gepachtete
Gewässer
und
die
Vereinsarbeit
erreichte
ebenfalls
einen
Höhepunkt.
Leider
war
die
Zahl
der
mitarbeitenden
Angler
gegenläufig
zu
den
Mitgliederzahlen.
Diese
Tatsache
führte
zu
stetig
steigenden
Mehrkosten,
da
wichtige
Arbeiten
nicht
mehr
nur
von
eigenen
Mitgliedern sondern nun von Firmen ausgeführt werden mussten.
Projekt Jugendwerkstatt
Im
Jahre
des
40-jährigen
Bestehens
2002
beschäftigte
sich
der
Vorstand
mit
einem
wichtigen
Vorhaben.
Das
Grundstück
an
der
Halbemonder
Straße
sollte
jetzt
mit
einem
massiven
Gebäude
bebaut
werden.
Die
Idee
einer
Jugendwerkstatt
war
geborgen.
Intensiv
wurden
die
Pläne
vorangetrieben
und
Zuschüsse
für
das
auf
50.000
Euro
geschätzte
Bauvorhaben
beantragt.
Genutzt
werden
sollte
die
Jugendwerkstatt
als
Treffpunkt
für
Aktivitäten
für
Jung
und
Alt,
also
auch
für
die
aktiven
und
jung
gebliebenen
Senioren.
Die
jung
gebliebenen
Senioren
sind
in
diesem
Vortrag
bislang
ohnehin
zu
kurz
gekommen,
sie
zählen
zu
den
Aktivposten
des
Vereins,
treffen
sich
regelmäßig
zum
gemeinsamen
Angeln
oder
zum
Grillen.
Es
sind
Angler
vom
alten
Schlage
und
sie
pflegen
noch
den Gemeinsinn, der in der heutigen Zeit leider immer mehr verloren geht.
Weitere
Aktivitäten
in
Sachen
Naturschutz
gab
es
2003.
Auf
einem
etwa
5.000
qm
großen
Vereinsgrundstück
bei
den Angelteichen in Westerende wurden drei Feuchtbiotope ausgebaggert und eine Wildblumenwiese angelegt.
Coole Enten
Das
allseits
beliebte
Kiesseefest
am
Ferienpark
Berum
sollte
2004
belebt
werden.
Eine
Idee
aus
Amerika
brachte
die
zündende
Idee:
Ein
Rennen
mit
coolen
gelben
Gummienten
als
Publikumsmagnet
versprach
einen
guten
finanziellen Erfolg, der dem Neubau der geplanten Jugendwerkstatt zu Gute kommen sollte.
Derby
Duck
Race
wurde
der
Renner.
Mehrere
tausend
Zuschauer
fanden
sich
am
Kiessee
ein,
um
dem
Spektakel
zuzuschauen.
Auch
das
Radio
war
dabei
und
berichtete
sogar
in
drei
Beiträgen.
Dass
wie
immer
leckerer
Räucherfisch und Fischbrötchen angeboten wurden, soll aber an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Ebenfalls 2004 startete der Verein mit einer eigenen Internetseite und ist seitdem unter asv-hage.de präsent.
Auf
Landesebene
gab
es
2004
eine
Überraschung,
der
BVO
trat
aus
dem
Landesfischereiverband
Weser-Ems
aus
und
wichtige
Verbandsaufgaben
mussten
neu
vergeben
werden.
Fortan
war
Werner
Krause
auch
Kreisbeauftragter
und
Walter
Krause
Vorsitzender
der
Prüfungskommission.
Es
waren
beides
Posten,
die
noch
mehr persönlichen Einsatz erforderten.
In
Sachen
Jugendwerkstatt
konnten
die
Bauarbeiten
dann
beginnen.
Die
Gesamtfinanzierung
für
das
Projekt
stand
und
Bingo
Lotto,
die
Gemeinde
und
der
Landesverband
halfen
kräftig
dabei
mit.
Die
Fertigstellung
im
Jahre
2006
wurde
entsprechend
gefeiert
und
ein
weiterer
Meilenstein
in
der
Geschichte
des
Angelsportvereins
Hage
war
gesetzt.
Neue Gewässer
Die
Zahl
der
Gewässer
wurde
im
gleichen
Jahr
durch
einen
10
Hektar
großen
Kiessee
in
Westerende
und
ein
Teilstück
des
großen
Sees
in
Tannenhausen
bereichert.
Bei
den
Fischbesatzmaßnahmen
war
es
erstmals
wieder
möglich,
Aalbesatz
zu
bekommen,
und
versuchsweise
wurden
über
mehrere
Jahre
Forellen
in
den
Teichen
in
Westerende
ausgesetzt.
Die
Gewässerunterhaltung
ist
Sache
unserer
Gewässerwarte,
erfreulich
ist,
dass
wir
jetzt
mit
Manuela
Hollwedel
auch
eine
Gewässerwartin
haben
und
sie
damit
die
erste
Dame
im
Vorstand
des
Vereins
ist. Angeln ist eben nicht nur Männersache.
Eine
Bereicherung
für
unseren
Verein
sind
die
Fliegenfischerlehrgänge.
Die
Vermittlung
der
hohen
Kunst
des
Fliegenbindens
und
der
Wurftechniken
gehört
jetzt
seit
einigen
Jahren
zum
festen
Vereinsprogramm,
und
unser
Spezialist
Edgar
Thedt
hat
schon
viele
Skeptiker
für
diese
Angeltechnik
begeistern
können.
Das
Fliegenfischen
wird
von
uns
seit
einigen
Jahren
beim
Lütetsburger
Herbst
vorgestellt.
Die
Besucher
nehmen
so
nicht
nur
diese
Angeltechnik, sondern auch den Angelsportverein Hage als gut aufgestellten Verein zur Kenntnis.
Aufbruch in eine neue Zeit
Viel
Positives
gab
es
bislang
zu
berichten.
Aber
wo
Licht
ist
da,
ist
auch
Schatten.
Wie
in
meinem
Vortrag
schon
erwähnt,
nimmt
die
Begeisterung
zur
Mitarbeit
stetig
ab,
und
der
Vorstand
steht
vor
vielen
Aufgaben
allein
da.
Sicher
ist
das
ein
allgemeines
Problem
und
viele
Vereinsvertreter
anderer
Vereine
kennen
es
auch
aus
eigener
Erfahrung.
Gerade
deshalb
ist
die
wichtigste
Zukunftsaufgabe
die
Motivation
der
Mitglieder
und
der
Jugendlichen
zur
Mitarbeit.
Schlagwörter
werden
sein
fördern,
fordern,
gestalten
und
begeistern.
Meinem
Freund
und
langjährigen
Vorstandskollegen
Werner
Krause
lag
das
sehr
am
Herzen.
Seine
eigene
Motivation
war
stets
ungebrochen
und
er
verstand
nicht,
warum
andere
„keinen
Bock“
auf
Mitarbeit
hatten.
Leider
verstarb
Werner
Krause
im
Mai
2010
und
konnte
nicht
mehr
teilhaben
am
weiteren
Geschehen.
Fast
40
Jahre
seines
Lebens
hatte
er
in
den
Dienst
des
Angelsportes
gestellt,
und
wenn
Sie
in
meinem
Vortrag
von
den
vielen
Aktivitäten
gehört
haben,
dann
gebührt
ihm
Dank
und
Anerkennung,
diese
Vereinsarbeit
angeschoben
und
gefördert
zu
haben.
Jetzt
ist
sein
Sohn
Walter
am
Ruder
und
lenkt
den
Angelsportverein
Hage
mit
seinen
vielen
eigenen
und
gepachteten
Gewässern,
seinen
zahlreichen
Naturprojekten
und
natürlich
seinen
vielen
Mitgliedern.
Es
gilt
jetzt
den
richtigen
Weg
in
die
Zukunft
zu
finden,
neue
Dinge
zu
wagen.
Die
Basis
ist
da,
die
schönen
Gewässer
in
Hage
und
Umgebung
laden
zum
Angeln
ein,
die
Natur
zu
begreifen
und
fernab
von
Handy,
Laptop
und
Internet
das
wirkliche
Leben
in
der
Natur
zu
genießen.
Nicht
nur
Angeln
und
Fische
fangen,
sondern
die
Natur
pur
zu
erleben,
das
sind
die
Eckpfeiler
für
die
wir
unsere
Kinder
und
Jugendlichen
begeistern
müssen.
Packen
wir
die
Zukunft
an,
genießen
wir das Angeln als Sport für unsere Seele.
Meino Heuer
Ehrenratsvorsitzender
und Archivar